Hazel Dearings Unterkunft

Estelle schüttelte kurz lächelnd die Hand der Reporterin. Sie beobachtete ihre Zauberei nur beiläufig und musterte dann kurz die wie sie fand ziemlich hässlichen Tassen. ,,Oh." ,meinet sie dann als Hazel ziemlich direkt mit der Sprache rausrückte. ,,Nein, das mache ich gerne." ,sagte sie und setzte sich auf einen Stuhl nieder. So würde ihr Name aufjedenfall in der Zeitung landen.

ESTELLE & HAZEL
Die junge Frau konnte kaum glauben, dass die Schülerin anscheinend so offen für ein Interview war. Das... konnte man doch einfach nur als perfekt bezeichnen, oder nicht? "Das freut mich" erklärte die Ex-Hufflepuff der Jüngeren und setzte sich auf den Stuhl neben Estelle.
Gut, wie sollte sie anfangen? "Du bist die beste Freundin von Amélie, nicht wahr? Wie... stehst du dazu, dass sie Champion ist?" begann Hazel dann und fand diese Frage recht angebracht.

Estelle grinste und hörte sich dann die Frage von Hazel an. Das klang ja wie in einem dieser 0815-Interviews. Aber okay, was tut man nicht alles für ein wenig Publik. ,,Oh ich finds echt klasse. Jeder will was mit ihr zutun haben und da sie meine beste Freundin ist will auch gleichzeitig jeder was mit mir zutun haben. So wie sie gerade." Es war komisch, Hazel zu siezen, sie war sicherlich nicht viel älter als Estelle...sah zumindest nicht so aus. ,,Natürlich war die erste Aufgabe ganz schön hart aber ... das wird schon."

Eifrig schrieb Hazel wieder mit und merkte mal wieder sofort, dass sie in solchen Dingen definitiv nicht gerade gut war. Uhm... sie hätte einfach in der Muggelwelt bleiben sollen. Sowas hatte man jetzt davon!
"Hm... ich bin mir nicht sicher, aber verspürst du - oder eine deiner anderen Mitschülerinnen - auch manchmal ein bisschen... Neid?" wollte Hazel dann wissen, denn dies konnte sie sich recht gut vorstellen. Gerade bei Mädchen.

Estelle zog die Augenbrauen hoch. Dachte Hazel etwa ernsthaft, sie würde auf diese Frage ehrlich antworten? Natürlich war sie neidisch, das war vermutlich jeder. ,,Nein, tu ich nicht." ,antwortete sie und untersetzte es mit einem schiefen Grinsen. ,,Für mich wäre das nichts, deswegen habe ich mich ja auch nicht beworben." Das war eine miese Lüge, Estelle hatte sich nämlich wohl beworben. Und sie wäre vermutlich auch ein besserer Champion als Amy.

Wieder nickte die junge Frau, während sie die gesagten Worte niederschrieb - von selbstschreibenden Federn hielt sie überhaupt nichts, selbst wenn die Arbeit dadurch wesentlich leichter war. Hazel schielte leicht nach oben. War sie nicht? Hm, ob das wirklich der Wahrheit entsprach? "Also würdest du sagen, dass du die schlechtere Hexe von euch beiden bist?" wollte sie dann weiter wissen.

Estelle zog bei Hazels Frage die Augenbrauen hoch und lachte spöttisch. ,,Ich?" ,fragte sie nochmal nach und schüttelte tadelnd den Kopf. Sie wartete einen Moment, ehe sie weitersprach. ,,Wenn sie es genau wissen wollen halte ich mich für viel talentierter. Aber schreiben sie das besser nicht auf, Amy kann ziemlich zickig werden wenn jemand schlecht über sie spricht. Aber nun mal ehrlich, einen Erstarrungszauber bei einen Drachen anwenden? Hat sie niemals im Unterricht aufgepasst? Jeder Erstklässler weiß doch, dass beinahe nur die Augen zum Angriff geeignet sind."

(ouh, wie schlecht ich mich gerade fühle.)

Mit großen Augen hörte sie der Schülerin zu, unschlüssig, ob sie diese Worte wirklich nicht aufschreiben sollte. Ich kann sie im Nachhinein immer noch auslassen, ging es Hazel durch den Kopf und die junge Frau machte sich erneut hastig Stichpunkte und nickte bei den Worten von Estelle.
"Das stimmt schon" pflichtete sie dem Mädchen bei, selbst wenn sie es nicht ernsthaft so meinte. Da war wohl doch irgendjemand ein bisschen neidisch, oder? "Also hast du es ihr nicht gesagt? Sie ist wohl nicht sonderlich kritikfähig?!" wollte die Ex-Hufflepuff wissen und schielte zu ihr.

Estelle lachte gespielt. ,,Oh, ich will ja nicht schlecht über meine beste Freundin reden." Tat sie das nicht bereits? ,,Aber sie hat halt ihren eigenen Kopf. Besonders seitdem sie mit diesem Slytherin geht. Brighton. Ich weiß wirklich nicht was sie an dem findet, normalerweise legt sie die Latte höher. Wussten sie schon, dass er sich mit Leon Jackson um Amy geprügelt hat? Muss man sich mal vorstellen." Sie kicherte wieder leise und legte dann die Hände in ihren Schoss.

Hazel zog eine Augenbraue nach oben. Dafür machst du das aber trotzdem recht gut, antwortete sie in ihren Gedanken, behielt dies jedoch für sich. Es wäre dumm gewesen, die Schülerin jetzt zu unterbrechen, wo sie doch gerade so am reden war. Weiterhin schrieb die junge Frau alles mit und blickte dann kurz auf. Bitte was hatte sie da gerade gehört? Das... würde jabedeutend besser ankommen, als ein Interview über die beste Freundin eines Champion, erklärte sie sich.
"Oh ja, über diesen Slytherin wurde ja schon mehr spekuliert. Also bist du auch nicht sonderlich von ihm angetan?" wollte Hazel wissen, wobei sie diese Frage mehr aus eigenem Interesse gestellt hatte. "Und... wie bitte?" hakte sie dann doch nach und zwang sich, keinen glücklichen Ausdruck auf dem Gesicht zu haben.

Estelle zog die Augenbrauen hoch. ,,Von ihm angetan? Haben sie sich den mal angeguckt? Obwohl er ist ja nicht hässlich -was sein Gesicht angeht. Naja mein Fall ist er nicht. Mein Freund, Ethan Matthew, sieht wohl um einiges besser aus. Vorallem schlanker." Mal wieder das Gespräch auf sich lenken wäre wohl nicht schlecht. Doch Hazel schien ziemlich interessiert an der Brightongeschichte. ,,Ja, soweit ich gehört habe hat Brighton Leon geschlagen weil dieser Amy an unorthodoxen Stellen anfassen wollte. Allerdings hab ich das über mehrere Ecken gehört. Ich wette das ganze war nur halb so schlimm." Ohoh, nicht, dass später in der Zeitung stand 'Durmstrang misshandelt Beauxbatons - Slytherin schlägt zurück'. Estelle sollte den Ball wohl mal etwas flach halten. Sie lächelte Hazel an. ,,Noch welche Fragen?"

"Nicht so wirklich, aber ist er denn vorher irgendwie schlecht aufgefallen? Immerhin willst du bestimmt nur das Beste für deine Freundin. Schließlich ist dieser Brighton vor seiner Beziehung, sage ich mal, nicht unbedingt im Licht gewesen, verstehst du?" erklärte Hazel der Schülerin sachlich und nippte nun zum ersten Mal an ihrem Tee. Dieses Mädchen war wohl einer von diesen Menschen, die ihr sicherlich niemals sympathisch werden würden. Schon zu ihrer Schulzeit hatte sie sich von solchen Leuten eher ferngehalten - jedenfalls, wenn es nun um das Gewicht des Zauberers ging.
Ihre Augenbrauen wanderten leicht nach oben. Wieso hatten sie davon nichts gehört? Das war doch... unfassbar. Also wirklich! Hazel nickte nur stumm und gab keine Antwort darauf. Besser so.

Estelle dachte kurz nach. ,,Also soweit ich weiß nicht. Der ist relativ still...wenn er sich nicht grade schlägt. Hab gehört der soll nicht gerne reden...geschweigedenn zaubern. Wozu hat man einen Zauberstab wenn man ihn nicht benutzt? Oh und er raucht! Ja, das sagen alle. Er und sein Freund...wie heißt der noch gleich? Irgendwas mit L....L...LIAM! Genau, so ist seine Name. Der sieht vielleicht gut aus. Wär wohl besser gewesen wenn Amy sich den ausgeguckt hätte. Jedenfalls ist das soweit ich weiß der beste Freund von Brighton. Mehr...weiß ich aber auch nicht."

Hazel konnte es einfach nicht fassen, was sie da gerade alles hörte. Damit musste sie sofort, SOFORT zu Rita und ihr dies berichten. War heute etwa ihr Glückstag? Oder das Leben will es eben einfach gut mit mir, überlegte die junge Frau und nickte dann langsam, während sie eifrig alle Worte von Estelle mitschrieb und schließlich tief ein und wieder ausatmete.
"Das... ist doch wirklich schon mehr als genug. Vielen Dank, ich denke, dass solche Dinge andere Leute sehr interessieren wird" erklärte sie Estelle schließlich und lächelte die Schülerin leicht an.

,,Okay." ,sagte Estelle und erhob sich ziemlich hektisch. ,,Wie gesagt. Estelle Laval mein Name. Wenn sie nochmal was wissen wollen können sie einfach zu mir kommen ich weiß immer was so grade vor sich geht an dieser Schule." Die Französin schüttelte lächelnd die Hand der Reporterin und schnappte sich ihre Tasche und ihre zig Bücher um wieder zu verschwinden.