Hazel Dearings Unterkunft

Ungeduldig hastete Rita den Gang hinunter zum Zimmer ihrer Assistentin, wütend, weil sie den Weg überhaupt auf sich nehmen musste. Es war wirklich nicht zu viel erwartet, dass das Mädchen zu ihr kam, wenn sie ihr schon zu sagen hatte, dass sie den Artikel nicht geschafft hatte...aber so. Als sie vor der Tür stehen blieb, hinter der es so ruhig schien, zögerte sie nicht einen Augenblick sondern klopfte hart und kurz. "Hazel?!"

ZEITSPRUNG ##

Hazel blickte mehr als geschockt auf, als jemand an der Tür klopfte. Ihr ganzer Magen verkrampfte sich, denn sie wusste bereits, wer dort vor der Tür stehen würde. Die junge Frau schluckte und blieb wie versteinert sitzen. Einfach nicht aufmachen, das war die Idee! Still verharrte sie auf ihrem Stuhl am Tisch und legte ihre Hände über die beschriebenen Pergamente, als wollte sie diese verstecken.

Nichts! Nichts tat sich, niemand öffnete die Tür, aber Rita Kimmkorn war niemand, der so leicht nachgab und sie würde bestimmt nicht gehen. "HAZEL DEARING!", einige Schüler drehten sich nach ihr um, doch als sie erkannten wer sie war zuckten sie nur mit den Schultern und verschwanden tuschelnd den Gang hinunter. Mit zusammen gekniffenen Augen musterte Rita die Tür. Sollte sie einfach hineingehen?

Hazel biss sich auf ihre Unterlippe und zuckte zusammen, als Rita ihren Namen schrie. Zitternd stand sie auf, wankte zur Tür und öffnete diese nur einen ganz kleinen Spalt. Sie blickte mit einem Auge hinaus auf den Gang und direkt in das wütende Gesicht ihrer Chefin.

Sobald sich die Tür einen Spalt geöffnet hatte, schob Rita erst ihren Fuß über die Schwelle und drückte die Tür dann vollständig auf, wobei sie Hazel mehr oder weniger aus dem Weg schubste. Dann wandte sie sich mit verschränkten Armen um und blickte ihre Assistentin an- war sie wirklich verängstigt oder spielte sie ihr was vor? Also, was haben sie mir zu sagen?

Schützend hielt Hazel ihre Arme vor ihre Brust, als Rita in ihren kleinen Raum kam. Sie ging einen Schritt nach hinten und hatte den Stuhl vergessen, auf welchem sie nun saß. "Miss... Miss Kimmkorn, es tut mir -" wollte sie erklären, doch der Blick ihrer Chefin ließ sie wieder verstummen.

"Wieso haben sie es mir nicht früher sagen können"; zischte Rita und verschränkte die Arme vor der Brust. "Sie wissen gar nicht, was ich für Probleme mit den Herausgebern hatte!"

"Ähm" begann sie langsam und verknetete ihre Hände. Hazel schluckte, schielte kurz nach oben und sah dann wieder gen Boden. "Weil i-ich genau eine solche Situ-u-ation vermeiden woll-llte" sagte sie zaghaft und biss sich kurz auf ihre Unterlippe. "Es tut mir, so, so leid" versuchte sie es, wobei die junge Frau nicht glaubte, dass dies etwas brachte.

Ritas Augen blitzten wütend, wobei sie allerdings doch mit Unmut registrierte, wie schwach das Mädchen wirkte. "Die Situation hättest du vermieden, wenn du gestern Abend gekommen wärest", meinte sie hart.

Hazel sah wieder nach unten auf den Boden und nickte langsam. "Es tut mir Leid" sagte sie schon wieder; irgendwie fiel ihr sonst nichts ein. Außer vielleicht, dass sie wieder eine Bestätigung hatte, dass sie schlecht war - eine richtige Niete und Versagerin. Ihrer Schwester wäre das bestimmt nicht passiert. "Aber ich konnte nicht" hauchte sie als Erklärung und sah flehend zu Rita.

"Dann stehen sie dazu Mädchen"; fauchte Rita und ging frustriert weiter in den Raum rein." Den Ärger, den sie bekommen, das ist nur ein Bruchteil der Probleme, die ich mit der Redaktion habe!"

Sie sackte leicht in sich zusammen und Hazel umgriff ihren Magen. Jetzt wusste sie ganz genau, warum sie sich nicht bei ihrer Chefin gemeldet hatte. Gefrustet und mit Schuldgefühlen sank sie weiter zurück in ihren Stuhl und traute sich gar nicht, den Blick zu heben.

Als Rita zusah, wie Hazel in sich zusammensackte schloss sie kurz die Augen und rieb sich über das Nasenbein. Lieber Himmel, dass Mädchen amchte es einem viel zu schwer. "Hazel, sie machen es mit ihren Handlungen wirklich nicht besser."

Hazel schob ihre Unterlippe vor und stand dann auf. "Haben Sie eigentlich auch mal nichts zu meckern? Dein Verhalten ist falsch, deine Mimik ist falsch, das ist falsch, das ist falsch und das und das und das" rutschte es ihr heraus und man konnte die Wut deutlich heraushören. Die junge Frau hielt sich hastig eine Hand vor den Mund und ihre Augen wurden etwas weiter. "Oh nein" murmelte sie und wedelte leicht mit ihren Händen. "Tut mir Leid, tut mir Leid, tut mir Leid!" rief sie hastig.

Rita kniff die Augen zusammen. "Weißt du Hazel, ich hätte nichts zu meckern, wenn du selbst zu deinen Fehlern stehen würdest. Ich denke, dass ist dein größtes Problem. Ich brauche sie heute nicht, wenden sie sich an Miranda", mit diese Worten wandte sie sich um und verschwand durch die Tür, die sie nur Augenblicke vorher geöffnet hatte.

tbc: Ritas Gemächer

Hazel hielt sich geschockt eine Hand vor den Mund und starrte der wütenden Frau hinterher. Sie schloss ihre Augen und hörte nur, wie die Tür zugeschlagen wurde, als sie auch schon wieder zurück auf ihren Stuhl fiel und das Gesicht in ihren Händen vergrub.

ZEITSPRUNG
ESTELLE && HAZEL

Die Französin hatte es wieder getan. Zu viele Bücher auf den Armen. Sie war einfach zu faul, öfter als einmal zu gehen und den Zauberstab für einen Schwebezauber hatte sie erst garnicht dabei. Wo war nur ihr Ethan, der ihr beim letzten Mal alle Bücher abgenommen hatte? Estelle seufzte, als sie plötzlich das Gleichgewicht verlor und mit all den Büchern gegen eine Tür ihr gegenüber knallte. ,,Ahh!" Die Französin blieb stumm auf dem Boden gehockt und rieb sich die Stirn auf der wohl bald wieder eine Beule trohnte. Es hatte laut geknallt als sie mit ihrem gesamten Körper gegen die dicke Holztür geknallt war. Ein paar Schüler waren stehen geblieben und schauten blöd, denen kam nichtmal der Gedanke ihr irgendwie zu helfen.

ZEITSPRUNG | ESTELLE & HAZEL
Gut, sie brauchte was. Sie brauchte wirklich ganz dringend etwas brauchbares für die nächste Aufgabe, aber nur was? Bitte, ich brauche irgendein Zeichen, betete sie stumm gen Himmel, konnte sich jedoch nicht vorstellen, als ob gleich eine Antwort von der Decke schweben würde.
Hazel zuckte geschockt zusammen und stieß gegen ihr Tintenfaß auf ihrem Schreibtisch welches gefährlich wankte, als jemand gegen ihre Tür... klopfte? Nein, das war wohl eher ein Versuch gewesen, die Tür eintzuschlagen. Wer war das? Oder was war das? Man wusste ja hier in Hogwarts nie so genau. Die Reporterin stand auf und öffnete die Tür einen Spalt um diese dann geschockt ganz aufzumachen, als sie eine Schülerin auf dem Boden sah. "Oh je" rief sie leise und sah die Bücher. "Ist dir was passiert?" wollte sie wissen und nahm zwei Bücher, welche direkt vor ihren Füßen lagen.

Estelle blickte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf in das Gesicht der jungen Reporterin die ständig mit Kimmkorn herumrannte. Ohje, da ist sie ja dem Teufel vors Haus gefallen. Sie rappelte sich schwer atmend auf und rieb noch immer über ihre Stirn. ,,Alles in Ordnung." ,erklärte sie der jungen Frau und hob die restlichen Bücher vom Boden auf um direkt wieder zu schwanken. Das waren eindeutig zu viele.

ESTELLE & HAZEL
Mitfühlend sah sie zu, wie die Beauxbatons sich aufrappelte, behielt die beiden Bücher jedoch noch immer bei sich. Nein, so würde das nicht gehen!
Erst jetzt besah sie sich die Jüngere genauer. Das... war doch kaum vorstellbar, war das nicht eine Freundin von Amélie Leroy? Okay, das ist definitiv ein Zeichen!, bestätigte sie in ihren Gedanken und überlegte kurz.
"Möchtest du nicht kurz reinkommen?"

Estelle zog die Augenbrauen etwas hoch und besah sich die Frau. ,,Uhm, okay." ,sagte sie dann als sie anbot, Estelle könne reinkommen. Das war der Französin nur recht denn sie hatte jetzt wirklich keine Lust mit all den Büchern durch das halbe Schloss zu laufen...fallen. Ohne darauf zu warten, dass die Frau sie irgendwie reinbat ging Estelle einfach an ihr vorbei in das Zimmer. Es war nicht so groß...sie hätte es größer erwartet. Aber Hogwarts war ja allgemein sehr klein. Mitten im Raum blieb Estelle stehen und guckte sich etwas abschätzend um.

ESTELLE & HAZEL
Sie kam einfach so rein? Oh, damit hatte sie jetzt nicht gerechnet! Aber egal, das war ihr eigentlich nur recht.
"Möchtest du irgendetwas trinken?" bot sie der Schülerin an und schloss die Tür hinter der Schülerin wieder. Gut, wie lenkte man das Gespräch jetzt am besten auf ein Interview?

Estelle nickte. Oh, wie höflich. Am liebsten hätte die Französin die Augen verdreht, doch stattdessen lächelte sie höflich. Ihr kam das Ganze etwas scheinheilig vor. Irgendwas plante diese Frau doch. ,,Ich bin übrigens Estelle." ,stellte sich die Französin dann vor und balancierte die Bücher auf ihren linken Arm um der Frau ihre Hand entgegen zu strecken. ,,Estelle Maeva Laval!" Vielleicht würde ihr Name ja jetzt in der Zeitung landen oder so...einen Versuch war es zumindest wert.

ESTELLE & HAZEL
"Sehr erfreut" erklärte Hazel ihr lächelnd und reichte ihr ebenfalls die Hand. "Ich bin Hazel Dearing. Oder diejenige, die immer hinter Miss Kimmkorn herläuft" erklärte sie ihr schulterzuckend und zog ihren Zauberstab aus der Tasche, um mit einem kurzen Schwenker das umgeschüttete Tintenfaß wieder aufzustellen und danach zwei bunte Tassen erscheinen zu lassen.
"Okay Estelle, ich bin ganz ehrlich zu dir.. würde es dir etwas ausmachen, mir vielleicht ein kurzes Interview zu deiner Freundin zu geben?" versuchte die junge Frau es dann doch mit der Wahrheit, selbst wenn Rita ihr immer beigepflichtet hatte, man würde damit nicht weit kommen.