Wer anderen eine Grube gräbt ...

,,Ich rede doch nicht von dem Putzlappen, den du da trägst." ,sagte Estelle und schüttelte den Kopf. Dachte Océane wirklich, sie würde sowas tragen? ,,Ich meine mein Abercrombie-Shirt, welches plötzlich weg ist. Amy hat's sicher nicht, die hat selbst so eins. Also, wo ist es?" Estelle presste ihre Lippen wütend aufeinander. Seitwann sagte Océane in solch einer Situation mehr als Ja und Amen?

Ähm, eben hatte Estelle doch noch gefragt, warum sie das T-Shirt trug. Langsam wurde die Beauxbatons verwirrt. "Dein Abercrombie- Shirt? Woher soll ich wissen, wo das ist?" sagte sie schulterzuckend, legte ihr Buch beiseite und erhob sich. Mit gemächlichen Schritten öffnete sie ihren Kleiderschrank, durchwühlte ihn und schaute dann Estelle an. "Ich habe dein Shirt nicht. Schau ruhig in meinen Kleiderschrank." Oceane wusste, dass sie dieses T-Shirt nicht hatte und trat ruhigen Gewissens beiseite.

(das war mehr so gemeint, "wie du hast genug klamotten, warum trägst du dann so einen shit?" =D)

Estelle schnaubte wütend. Sie beobachtete Océane und verschränkte dann die Arme vor der Brust. ,,Gut, wer hat es deiner Meinung nach dann?" ,fragte die Französin und zog wissbegierig die Augenbrauen hoch.

(OOC: Achso xD Na ja egal ^^)

"In all den Jahren, wo wir uns kennen, müsstest du eigentlich bemerkt haben, dass ich sowas nie machen würde." murmelte sie leise und schloss wieder ihren Schrank. Wer wollte ihrer Meinung nach das T-Shirt gestohlen haben? Woher sollte sie das wissen? Sie würde niemals so ein Tra-Ra wegen eines Oberteils machen. "Keine Ahnung." meinte Oceane schulterzuckend und setzte sich wieder auf ihr Bett. "Vielleicht eine deiner Zimmergenossinnen? Ich habe keine Ahnung."

Estelle zog erneut die Augenbrauen hoch. Das war ja schon beinahe beleidigend. ,,Weißt du, was du in all den Jahren bemerkt haben solltest? Dass du ohne mich ein Nichts bist. Es braucht nur ein Wort und auch Amy will dich nicht mehr. Dann stehst du allein da, ohne Freunde. Also hab besser nicht so eine große Klappe." Dann schüttelte Estelle den Kopf. ,,Tze. Wenn ich das Shirt irgendwann die Tage in diesem Zimmer hier finden werde bist du dran!"

Oceane senkte den Blick. Ja, wahrscheinlich war es so. Wahrscheinlich war sie ohne Estelle und Amelie ein Nichts. Aber lieber ein Nichts als ständig ausgenutzt zu werden. Die Beauxbatons blieb trotz der verletzenden Worte erstaunlich ruhig. Jedes andere Mädchen wäre in Tränen ausgebrochen. "Glaubst du das wirklich? Und ohne mich hättet ihr keine guten Noten. Das musst du zugeben, Estelle. Ich bin auf euch angewiesen und ihr auf mich." Oceane war erstaunt über ihre Worte. Hatte tatsächlich sie das eben gesagt? Aber es stimmte. Sie erinnerte sich noch genau daran, wo sie oft Estelles und Amelies Hausaufgaben gemacht hatte und dafür nicht schlafen konnte. "Du wirst es hier nicht finden, weil ich es nicht habe. Das Angebot steht. Schau in meinen Kleiderschrank. Und sollte es doch in diesem Zimmer auftauchen, werde ich dich daran erinnern, dass ich nicht die einzige bin, die hier schläft." Mit einem Kopfnicken deutete sie auf die anderen beiden Betten.

Estelle öffnete den Mund empört und schloss ihn wieder. Was war mit Océane passiert? ,,Entschuldige mal, nur weil du so dumm bist und meine Hausaufgaben machst heißt das nicht, dass ich dumm bin." ,sagte sie sauer. Nein, Estelle war durchschnitt, wäre sie etwas fleißiger würde sie sogar über dem Durchschnitt liegen. ,,Belle ist von uns die einzige die jemals deine Hilfe gebraucht hat. Bilde dir nichts ein, Sullivan." Estelle guckte weiterhin grimmig. ,,Ich hoffe dir wird gleich, wenn ich dieses Zimmer verlassen habe klar was du dir damit gerade verspielt hast. Denn lieber bin ich schlecht in der Schule als ein ungeliebter Nerd zu sein. Wo ist denn plötzlich dein komischer Freund, wo wir gerade davon reden!? Wie hieß er noch ... Connor?"

"Gut, estelle, dann werde ich ab jetzt schlauer sein, und deine Bitten, was Hausaufgaben angeht, ablehnen. Das heißt, du darfst sie fortan selber machen und ich habe mehr Nächte zum Durchschlafen." erwiderte Oc freundlich, aber bestimmt. Sie würde sich jetzt zur Wehr setzen. Sie war nicht mehr die wehrlose, dumme Oceane, sondern die selbstbewusste Oceane, die sich nichts mehr gefallen ließ. "Lieber ein ungeliebter Nerd, als ständig von euch ausgenutzt zu werden, Estelle." erwiderte sie ruhig. "Denn das habt ihr all die Jahre getan." Dann seufzte sie leise und schob sich eine blonde Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Connor hat Probleme momentan. Seine Mutter ist schwer krank und so durfte er nach Hause." erklärte sie ihr sachlich.

Estelle lachte spöttisch. ,,Schön, dann schließ dich ein in deiner kleinen Traumblase in der du glücklich auf das Muttersöhnchen wartest, der dich eh niemals so wollen wird wie du ihn und bleib bis ans Ende deines Lebens ohne Freunde." Sie würde doch sowieso wieder angekrochen kommen. ,,Warum hälst du es uns eigentlich vor, dass wir dich ausgenutzt haben? Wenn du so blöd bist...wir haben dich zu nichts gezwungen, du hast alles schön freiwillig gemacht."