Raum der Wünsche

cf: Große Halle - Tisch 3

Harry hatte sich von Leah mitziehen lassen, obwohl er nichtmals wusste wohin sie wollte. In den Gryffindorraum durfte sie nicht und in die Kutsche wollte er erstrecht nicht wegen Jeanny. Er blieb also schließlich irgendwo im siebten Stock stehen und sah Leah fragend an. ,,Wohin willst du?" ,fragte er und sah sich in dem Korridor um. Neben ihnen hing ein riesiger Teppich von Barnabas dem Bekloppten und Harry war sich sicher, dass dieser den Mythos des Raum der Wünsche verbarg. Das war lächerlich, doch hin und wieder schaute sogar Harry in ein Buch rein. Wäre es doch nur wahr...das wäre nämlich ein perfekter Ort, um allein zu sein. Übrigens auch ein perfekter um sich vor Filch zu verstecken. Ob er es einfach mal versuchen sollte? Nur so zum Spaß? Oder würde Leah ihn für bekloppt halten?

cf: s.o.

Leah musste auf Harrys Frage leise lachen und zuckte leicht die Schultern. "Im Ernst? Ich habe keine Ahnung. Am besten dorthin, wo es am ruhigsten ist. Nur laufen im ganzen Schloss die Leute herum."

Harry dachte wirklich angestrengt darüber nach, ob er es versuchen sollte. ,,Tu mir einen Gefallen und...schließ die Augen." Okay, sicherlich dachte Leah nun, Harry sei übergeschnappt. Als die Französin jedoch die Augenlider aufeinander legte schloss Harry seine ebenfalls und ging dreimal mit schnellen Schritten an dem Teppich vorbei. Er wünschte sich einen Raum, der wohl eine Mischung aus seinem eigenen Zimmer (was bei weitem nicht schön war, vermutlich dachte er immer an dieses Zimmer wenn es um Orte ging, an denen man sich zurückziehen kann...vor Gefahren (Gefahr=dicker Dudley)) und dem Gryffindor Gemeinschaftsraum ergeben musste. Er öffnete sie wieder und starrte an die Wand gegenüber des großen Teppichs. Sie sah noch ganz normal aus. Doch plötzlich, bildete sich ganz klein...sie wurde immer größer...eine Tür. Das war wirklich unglaublich! Harry, total aus dem Häuschen, nahm Leah wieder an die Hand. ,,Kannst sie wieder öffnen." ,murmelte er fassungslos und starrte die große, dunkle Tür an, die alle anderen weit und breit überragte. Wenn er das Hermine erzählt...die wird ihm das sicherlich nicht glauben. Harry konnte nicht anders als direkt auf die Tür loszugehen und die große Klinke runterzudrücken. Es quietschte leise und er guckte in einen großen, weitläufigen Raum. Die Wände waren gespickt von rotem Teppich und hin und wieder hing das Wahrzeichen der Gryffindors daran; der Löwe. In einer Ecke konnte Harry einen alten kleinen Schreibtisch ausmachen, der dem im Ligusterweg zum verwechseln ähnlich sah. Dann, so hatte sein Wunsch nicht ausgesehen, ein Himmelbett, das dem aus seinem Schlafsaal ähnelte. Es war nur ein wenig größer. Oh Gott, hoffentlich denkt Leah jetzt nichts falsches... Er sah sie kurz an und betrat dann endlich den Raum seiner Wünsche. Noch immer fassungslos.

Etwas nervös tat Leah wie befolgt, ließ die Augenlider sinken und verharrte wachsam, unschlüssig, was sie nun erwarten sollte. Wieso hatte Harry hier angehalten? Klar, sie hatte kein Ziel gehabt, aber nun...sie hörte Schritte. Gleichmäßige. Doch sie entfernten sich nicht. Was tat er da? Sollte sie nicht luschern? Sie war so neugierig. Doch sie blieb still stehen und ballte die Hände zu Fäusten, unruhig und viel, viel zu nervös. Nicht, dass sie Harry nicht vertrauen würde. Sie wollte nicht blind sein. Es machte sie nervös. Und dann erklang ein setlsames Geräusch- "Was", sie öffnete die Augen, als sie Harrys Hand spürte und starrte mit offenem Mund auf dir Tür. "Wo kommt die her?", brachte sie heraus, während sie Harry in den Raum hinein folgte, und bei dem Anblick, der sich ihr bot zog sie zwangsläufig die Augenbrauen hoch. "War das schon immer hier?", fragte sie an ihren Begleiter gewandt, der Hogwarts doch besser kannte als sie selbst.

,,Nein!" ,sagte Harry wie aus der Pistole geschossen. Er ging mit Leah zu einem roten Sofa und setzte sich nieder. ,,Es gibt diese Legende...vom Raum der Wünsche. Man läuft dreimal mit geschlossenen Augen am Teppich von Barnabas dem Bekloppten vorbei und denkt an den perfekten Raum, den man gerade braucht. Dann erscheint eine Tür und der Raum ist da." Harry sah sich in dem riesigen Zimmer um. ,,Wer hätte gedacht, dass es der Wahrheit entspricht."

Mit hochgezogenen Augenbrauen wanderte Leahs Blick zum Himmelbett und das typische Leah-Grinsen trat auf ihr Gesicht, als sie wieder zu Harry schaute. "Der perfekte Raum, ja?", fragte sie und versuchte, ihre Stimme so süß klingen zu lassen, wie es den Akteuren in den Filmen immer gelang.

Harry biss sich auf die Unterlippe als er Leahs Blick verfolgte. ,,Ich schwörs dir, ich hab nicht an ein Bett gedacht. Zumindest nicht direkt.... Also nicht dass es abwegig wäre. Nicht, dass ich es wollen würde. Also ich wills nicht. Obwohl ichs wollen könnte ... ich..." Harry schmollte und hielt den Mund. Na toll, da hatte er sich ja in was reingeredet.

Wieder wanderte Leahs Blick vom Bett zurück zu Harry, zum Bett, wiede zurück und mit jedem Wort, dass er sprach, wurde ihr Grinsen breiter. Und breiter. Und dann entschlüpfte ihren Lippen ein Kichern. Und es steigerte sich zu einem Lachen. Schließlich ließ sie sich gegen die Sofalehne sinken und lachte vor sich hin bis ihr die Tränen kamen. Immer wenn sie versuchte, aufzuhören, blickte sie unweigerlich Harry an und es ging von vorne los.

Harry zog die Augenbrauen hoch. Höher, bis sie beinahe unter seinen Haaren, die ihm ins Gesicht hingen verschwanden. ,,Das ist...deprimierend." ,meinte er, seufzte und lehnte sich ebenfalls zurück. Er lachte nicht, er fand das ganz und garnicht lustig. Er hatte sich furchtbar lächerlich gemacht. Mal wieder.

Leah versuchte das Lachen zu ersticken, doch das gelang nicht wirklich. Sie hustete, lachte, hustete...nach einer Weile hatte sie sich beruhigt. Soweit es ging, denn noch immer grinste sie leicht. Sie griff nach Harrys Hand und blickte ihn mit funkelnden Auen an. "Hast du ir denn selbst zugehört?"

,,Nein...und ich bin auch froh drüber." ,sagte Harry langsam und grinste leicht. Okay, gab es eine Situation die noch peinlicher war? Nein! Dass Leah Harrys Hand nahm machte die Sache nurnoch unangenehmer. Er grinste gestellt und hoffte einfach, der Moment würde wieder vorbeigehen.

"Ach komm schon, es ist irgendwie nichts schlimmes bei...", sie runzelte leicht die Stirn. " Wenn ich dich richtig verstanden habe."

Harry wagte einen Blick zu Leah. ,,Es ist nicht schlimm...es ist peinlich." ,korrigierte er und wandte schnell wieder den Blick ab. Er wünschte, er wäre bei Ron geblieben. Nur um diesen schrecklich peinlichen Moment nicht zu erleben. Wieso musste Leah nun auch noch darüber reden? Konnte sie sich dieses blöde Bett nicht einfach wegdenken? ,,Ich würde fragen was genau du verstanden hast, aber ich hab Angst, dass es das ist was ich meinte..."

Leah blickte Harry leicht verwirrt an. "Okay, dass ist jetzt irritierend. Also soll ich nicht verstehen, was du meintest, ja?", dass es ihm peinlich war...okay, es war verständlich. Aber nicht, dass er nun so seltsam wurde. Sie war nicht irgendeine Fremde und das es ihm so viel ausmachte, gab ihr das Gefühl, genau das zu sein.

,,Nein also...vielleicht schon. Nur du könntest es falsch verstehen." ,meinte Harry und wagte es noch immer nicht wirklich zu Leah zu gucken. ,,Nein, du würdest es hundert pro falsch verstehen. Sowas kann man ja nur falsch verstehen...falls es an der ganzen Sache überhaupt was richtiges gibt."

Leah seufzte leise. "Würdest du es mir denn erklären?", fragte sie leise, unsicher, ob sie es nun falsch oder richtig verstanden hatte...und was es bedeutete.

,,Ganz sicher nicht!" ,sagte Harry und lachte diesmal wirklich. Abgesehen davon, dass es ganz offensichtlich war was er meinte, wäre es demütigend es auszusprechen. Leah war generell seine erste "Erfahrung", da würde er es nicht gleich durch eine Übertreibung kaputt machen.

Ihre Mundwinkel zuckte leicht, doch sie war noch immer leicht unsicher, auch wenn Harry sich beruhigt zu haben glaubte. "Dass heißt jetzt...es gibt Grenzen?" Nicht, dass sie gleich mit ihm ins Bett wollte, aber sie hatte irgendwie schon eine Abneigung dagegen, dass man ihr sagte, wie weit sie gehen sollte...nicht, dass sie irgendwie weit gehen wollte, es war doch schöner, geführt zu werden.

Harry schmunzelte leicht. Moment, wieso amüsierte die Situation ihn plötzlich? ,,Nein, ganz im Gegenteil." ,sagte Harry und konnte sich erneut gegen den Kopf stoßen. ,,Nicht, dass ich nicht mit welchen einverstanden wäre." ,ergänzte er schnell. Blödes Thema für einen Smalltalk.

Leah fuhr sich leicht durchs Haar, warf ihm, ganz untypisch für sie, einen schüchternen Blick zu und sah dann auf den Boden vor ihr. "Ich möchte keine Grenzen", meinte sie leise und sah kurz zu ihm auf.

Harry hatte Leahs Blick bemerkt. Ebenfalls, dass er das erste Mal einen solchen von ihr gesehen hat. ,,Oh." ,meinte er leise, mehr zu sich selbst und starrte einige Sekunden auf den Boden. ,,Dann gibt es keine...schätz ich." ,sagte Harry und suchte Leahs Blick, der wie seiner kurz zuvor dem Boden gewidmet war.

Für einen kurzen Augenblick durchfuhr Leah etwas, dass sie im entfernten Sinne an Vorfreude erinnerte, doch es wunderte sie, wieso sie diese verspüren sollte. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe, blickte dann Harry an und legte leicht den Kopf zur Seite. "Und was kommt jetzt?", fragte sie, doch diesmal kam es ihr wie eine rethorische Frage vor, denn sie wusste, was sie wollte. Irgendwie wusste sie es.

Harry strich sich kurz mit der Hand über die Stirn, fuhr über den kleinen Huckel seiner Narbe und sah wieder zu Leah. Worte schienen in einem solchen Moment wohl überbewertet, zumal Leahs Frage eindeutig rhetorischen Ursprung hatte.
Harry zögerte kurz, dann legte er einen Arm um seine Freudin und lehnte seinen Kopf an ihren. ,,Es ist unangenehm...darüber mit einem Mädchen zu sprechen." ,bemerkte er leise und grinste kurz. Es war nicht so, als hätte er sonst noch nie darüber gesprochen. Er war ein Jugendlicher. Ein männliches Wesen. Was sollte man da groß erwarten?

Leah ließ sich von Harry heranziehen, kuschelte ihren Kopf in seine Schulter und lächelte leicht auf seine Aussage hin, was er aber schlecht sehen konnte. Unbewusst fuhr sie mit ihren Fingern über seinen Arm, rauf und runter, und dann beugte sie sich leicht vor und küsste ihn. Eine wohlige Wärme machte sich in ihr breit, während ihre Lippen die seinen berührten.