Vor dem Eingangsportal

cf: Tanzfläche

Lys verließ das Schloss und stellte sich etwas einsam vor die unteren Stufen und blickte über die Ländereien. Niemand war zu sehen. Sie stand gerade noch so utner dem Dach, dass der Regen, der gerade so vom Himmel fiel, ihr nichts anhaben konnte, doch das Prasseln beruhigte sie etwas. Hier war es schon zunehmend kühler, man konnte es auch als kalt bezeichnen. Sie schlang die Arme um sich selbst und harrte aus.

cf: Tisch

Selena hielt Ausschau nach ihrer Halbschwesrer. Erst vor dem Eingangsportal fand sie sie. Die Slytherin lehnte sich gegen die Mauer. Direkt hinter ihr. "Hallo, Lys." säuselte sie und schaute hämisch auf sie herunter.

Lys versteifte sich, als sie die allbekannte, ziemlich verhasste Stimme wahrnahm. Wieso konnte ein Abend eigentlich nie gut ausklingen, wenn er gut begonnen hatte? Wieso musste der Autor seinen Charakteren immer die Stimmung vermiesen? Weil es Spannung erzeugte? Eine Geschichte kreiierte? "'Abend Selena, hast du dich verlaufen? Du solltest nicht hier draußen stehen sosnt ruinierst du dir noch die Frisur", sie weigerte sich standhaft, sich zu der Slytherin umzudrehen.

Selena wusste, wie es in Lys vorging. Schließlich erging es ihr nicht anders. Böse lächelnd bückte sie sich und umarmte Lys von hinten. "Ach, Lysi. Sei doch ein wenig netter zu deiner Schwester." flüsterte sie leise. Denn Selena fand, es wurde Zeit, dass Lys auch davon erfuhr. "Du hast richtig gehört. Wir sind Halbschwestern."

Ruckartig löste sich Lys aus Selenas umklammerung und wirbelte zu ihr herum, die Augen böse zusammen gekniffen. "Bist du betrunken? Ernsthaft, ich wusste schon immer, dass du was von einem Psychopathen hast, aber dass du auf solche absurden Ideen kommst...", sie schüttelte den Kopf und blickte das andere Mädchen an, als hätte sie nicht mehr alle Tasten im Schrank.

Selena wich zurück. Sicher war sicher. Sie würde diese Erkenntnis auch schocken. "Deine Mutter hat es mit meinem Vater getrieben. Keine Ahnung, wie sie ihn rumbekommen hat." meinte sie abwertend und machte sich schon auf einen Wutausbruch bereit. "Und nein, es ist die knallharte Wahrheit. GLaub mir, ich bin nicht glücklich mit einem Halbblut verwandt zu sein." Sie verzog angewidert das Gesicht.

Lys schüttelte den Kopf. "Sorry Selena, aber ich glaube du hast sie nicht mehr alle. Meine Mutter würde meinen Vater nie betrügen und der wüsste doch, wenn ich nicht von ihm wäre." Sie soll mit diesem Mädchen verwandt sein? Hatte sie sie noch alle?

Selena seufzte tief und setzte sich dann neben sie. "Dann glaub mir eben nicht. Aber wenn du herausgefunden hast, dass ich die Wahrheit spreche, dann komme zu mir. Oder ich habe eine bessere Idee. Mein Vater könnte auch hier her kommen. Aber ich bezweifle, dass er mit dir gesehen werden möchte." meinte sie langsam.

(occ: Lys sittz net^^)

Lys schüttelte den Kopf. "Im Ernst, ich bin vierzehn Jahre alt. Ich weiß doch wohl, wer meine Eltern sind. Wie kommst du eigentlich dazu, dir anzumaßen, soetwas behaupten zu können?"

ooc: Oh, ups XD

Selena schaute Lys direkt in die Augen. "Anscheinend weiß du es nicht. Bei wem bist du aufgewachsen?" Selena wusste, dass ihr Vater Lys' Mutter verstoßen hatte. Was mit dem Kind jedoch geschah, wusste sie nicht.

"Bei meinen Eltern", meinte Lys in einem fast agressvien Tonfall. Ehrlich, schnallte Selena nicht, dass sie hier gegen ne Mauer rannte? Sie würde diesen Quatsch nie im Leben glauben.

Selena seufzte tief. "Scheinbar hat es wirklich keinen Sinn, einem sturen Kopf zu erklären, wer du wirklich bist. Was steht auf deiner Geburtsurkunde. Dort müssten deine richtigen Eltern draufstehen."

Langsam aber sicher riss Lys der Geduldsfaden. "Ehrlich, wenn du Theater spielen willst, dann solltest du es besser inszenieren!", fauchte sie. "Ich bruache meine Geburtsurkunde nicht zu sehen, um zu wissen, wer meine Eltern sind. Wieso bestehst du so sehr darauf, dass du recht hast...falsche Frage...wieso ausgerechnet ich?!"

"Dummes, stures Kind." grummelte Lys. "Du solltest aber mal raufschauen. Nur so unter uns. Aber ich hätte es mir denken können. So ein sturer Kopf wie du lässt keine andere Wahrheit als die eigene an sich heran. Auch wenn sie vielleicht falsch sein mag." knurrte sie sie an und verschrenkte ihre Arme. "Warum ausgerechnet du? Keine Ahnung, wenn mein Vater so dumm ist und mit einem Muggel etwas anfängt." schnaubte sie. "Aber du wirst sehen ich werde recht haben und dann ... Na ja, wir werden sehen, was dann kommt."

Lys seufzte. Ihr fiel nur eine Methode ein, wie sie Selena möglichst schnell loswürde. "Hast du einen Beweis?"

Selena überlegte. Hatte sie einen BEweis? SIe wusste es selbst nicht. An die Geburtsurkunde würden sie wohlkaum rankommen. Doch dann fiel ihr etwas viel besseres ein. Sicherlich war Snape nicht im Zaubertränkeklassenzimmer. "Ja, den habe ich. Wir müssen in das Zaubertränkeklassenzimmer." sagte sie und öffnete schon mal die Tür. "Kommst du?" fragte sie sie ungeduldig.

Misstrauisch runzelte Lys die Stirn, doch dann zuckte sie mit den Achseln. in ihrem jetztigen Kleid fror sie schon leicht und sie würde sich bestimmt nicht weigern, nur aus Trotz. Okay, vielleicht hätte sie es doch getan. Aber sie war neugierig. "Ich bin hinter dir", meinte sie und folgte Selena.

tbc: Zaubertränke

"Das hoffe ich doch." meinte Selena und ging voran.

tbc: Zaubertränkeklassenraum

cf: Zaubetrtränke

Lys hastete förmlich aus dem Schloss, ging an der Mauer entlang, fand eine kleine Niesche. Ihr Herz raste, Tränen quollen ihr aus den Augen, über die Wange, ein ersticktes Keuchen erklang. Es war ihr eigenes. Mit dem sie kämpfte. Sie wollte nicht zusammenbrechen. Doch genau dass tat sie. Langsam glitt sie an der Wand hinab. Ihr Leben war eine einzige Lüge. Keuchend, schniefend und schluchzend saß sie da, den Kopf in die Hände gelegt, und klammerte sich an diese Lüge.

cf: Gryffindor Gemeinschaftsraum
Liam hatte schon fast vergessen gehabt, dass es draußen regnete. Der Gryffindor seufzte genervt auf und zog sich seine Jacke über den Kopf, als er nach draußen trat. Doch bevor er ging, hielt er inne und sah nach rechts. Natürlich hatte er gesehen, dass er nicht alleine hier war, doch plötzlich schluchzte die Person auf und er konnte sie einfach nicht ignorieren.
"Oh" sagte er mehr als überrascht, als Lys dort auf dem Boden saß, mit Tränen überströmt. Liam ging ein paar Schritte auf sie zu und ging in die Hocke. Was sollte er sagen? Sollte er überhaupt etwas sagen?

"Oh" Verdammt! Das war wohl das erste, was Lys durch den Kopf schoss, als in ihrer Nähe jemand sprach. Oder hieß es eher: Einen Laut ausstieß. Sie zuckte nicht zusammen, versuchte nur, sich soweit am Riemen zu reißen, dass man ihr nicht gleich ansah, wie es ihr ging. Was, wenn es ein Slytherin war? Langsam richtete sie den Rücken auf, wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht. Erst dann wagte sie es, aufzuschauen. Und zuckte mit schockiertem Gesichtsausdruck zurück, knallte mit dem Rücken gegen die Wand. Vor ihr hockte - Liam. Und blickte sie an. Während sie ihn nicht bemerkt hatte, und noch in Gedanken dabei gewesen war, Entschuldigungssätze zu formulieren hatte er dagehockt und sie angestarrt. "Wa-", die Frage blieb ihr im Hals stecken. Was wollte er? Wieso er? Wieso konnte es nicht Selena sein? Sie wäre Lys sogar lieber.

Liam wusste nicht wirklich, wie er jetzt reagieren sollte. Natürlich war sie nicht wirklich begeistert, ihn zu sehen. Das konnte er auch gut verstehen. Hätte sie nicht so offensichtlich auf dem Präsentierteller gesessen, wäre er vermutlich weiter gegangen, ohne sie zu bemerken. Verdammt, sie hatte wirklich geweint. Er war ein solcher Idiot! "Nein, ich heiße Liam" meinte er lächelnd und zwinkerte ihr kurz zu. Doch dann trat wieder ein ernster Ausdruck auf sein Gesicht. Hatte er sie so sehr verletzt, dass sie immer noch wegen ihm weinte? Das konnte doch nicht wahr sein, oder?
Der Gryffindor verkrampfte seine Hand auf seinem rechten Bein und biss sich nervös auf die Unterlippe. "Ich bin ein totaler Idiot, ich weiß." meinte er dann schweren Herzens und atmete tief ein, als wäre es für ihn ziemlich schwer gewesen, dies zu zugeben.

Mit fahrigen Bewegungen tastete Lys nach der Wand hinter sich, wollte die Festigkeit der Mauer spüren, die Kälte, die um sie herum und in ihrem Inneren wallte. Wieso zum Teufel lächelte er sie an?! Machte er sich über sie lustig? "Ich weiß wie du heißt", murmelte sie leise und fixierte einen Punkt über seinem Kopf. Wieso er? Jeder hätte sie finden sollen. Verdammtes Schicksal. Wieso hatte sie das nicht gesehen? Doch noch während sie versuchte sich aufzurichten, stockte sie und blickte verwirrt auf ihn hinunter, wie er noch immer so da hockte. "Hä?"

Er setzte einen hilfesuchenden Blick auf. Okay, dann halt keine Witze. Na wunderbar, und jetzt? Irgendwie war der ganze Schalk wieder aus ihm verschwunden und er blickte Lys verzweifelt an. "Ähm, wie hä?" wollte Liam wissen und zuckte kurz mit seinen Schultern. "Ich dachte - also du wärst sauer - so auf mich und so halt?" setzte er an und kratzte sich kurz am Kopf.

Lys' Augen weiteten sich leicht, ein ungläubiger Ausdruck erschien darin, doch gleichzeitig war sie irgendwie glücklich...dass er bereit gewesen wäre, seine Fehler einzusehen. Doch während die eine Seite von ihr das Erleichtert zur Kenntnis nahm, sträubte sich die andere dagegen, dass er dachte, er wäre so wichtig in ihrem Leben. Dass er sich anmaste, dass sie seit ihrem Streit hier saß und weinte. Doch sie wollte nicht noch mehr Ärger. Dazu war sie einfach zu instabil. Sie war nicht fähig, ihr Brustpanzer war zerbrochen, der nächste Stich könnte sie ins Herz treffen. "Nein, ich weine", meinte sie, während sie beschloss, sich nicht zu bewegen. Einfach so bleiben. Hinsetzen hieße, sie sei bereit zu reden, aufstehen, sie wolle gehen. Sie wusste nicht, was sie wollte. Mit dem Rücken lehnte sie gegen die Wand. "Weil mein Leben eine Lüge ist." Sie hatte es ausgesprochen. Es tat weh. Es brannte.