Am Waldrand

Sachte ließ Jeanny sich auf einen großeren Stein nieder, welcher hier lag. "Hm...klingt ähnlich, wie mein Problem..." ok, Problem war harmlos ausgedrückt und stimmte auch nur zur Hälfte...aber das musste sie Holly ja nicht sagen. "Naja...mich traut sich keienr zu fragen..." sagte Jeanny und lächelte verschmitzt

Mittlerweile schüttete es aus Kübeln und Holly zitterte leicht. Sie stellte sich mehr in den Schutz der Bäume, bedacht darauf, nicht in den Wald zu gehen. "Ach, bist du so schlimm?", sagte Holly amüsiert und blickte gen Himmel. Hier, unter den Bäumen, war sie wirklich gut geschützt. Die Äste ragten so weit zusammen, dass sie schon fast ein vollständiges Dickicht bildeten. Fern aus dem Schloss hörte man, wenn man genau hinhörte, leises Stimmengewirr. Sie seufzte.

cf: Große Halle - Eingangsbereich

Pomona lief zum Rande des Waldes um wie jeden Abend nach ihrem Wermut zu sehen, doch was sie sah, war etwas ganz anderes. Eine Beauxbatonsschülerin, deren Name ihr auf die schnelle nicht einfiel -hatte die nicht auch eine Zwillingsschwester?- und Holly Adams. Die Lehrerin seufzte und ging auf die Mädchen zu. ,,Guten Abend, Ladys." ,sagte sie und durchdringte sie mit ihrem Blick. Sie zog ihre Taschenuhr aus der Tasche und lugte kurz drauf. ,,Sicherlich wisst ihr, dass heute Halloween ist und die Ausgangssperre schon ab 19 Uhr steht?" ,fragte sie ein wenig rhetorisch in den Raum und musterte alle beide.

"schlimm? Grausam, unberechenbar...öhm..keine Ahnung, frag die andern..:" Gab Jeanny lachend zurück und fühlkte sich irgendwie besser. Immer noch nagte der Gedanke an ihre Schwester und Potter in ihr, doch verdrängte sie diesen, als dann auch noch eine Lehrerin kam.
"Guten Abend Professor...Ich bin nicht so der Fan von Halloween und in der Kutsche is mir zu viel Trubel....im Schloss kenne ich mich nicht aus, da schnapp ich lieber hier draußen frische Luft" gab Jeanny zurück. Sie war nicht unfreundlich, jedoch sicherlich nicht eingeschüchtert. Sachte sah das Mädchen in den Himmel, wo es regnete und regnete..hätte sie Shampoo gehabt, hätte sie duschen können

,,Frische Luft tut einfach den meisten gut." ,sagte Pomona und schlug freudig ihre Hände zusammen. ,,Doch trotzdem gibt es hier Regeln." ,fuhr sie dann etwas strenger fort. ,,Bitte geht jetzt rasch ins Schloss oder in eure Kutsche." Die Lehrerin deutete hoch zum Schloss.

cf: Hufflepufftisch

Valencia lief und lief. Gleich würde bestimmt ihr Essen hochkommen. Sie spürte schon den Brechreiz. Gerade noch so hatte sie es zum Waldrand geschafft. In solchen Dingen unterdrücken wars ie gut. Über einem Busch übergab sie sich. Tja, das wars wohl mit dem Essen. Erschöpft taumelte sie zurück und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Erschöpft sank sie gegen einen Baum. Wäre Picture nicht gekommen, hätte sie es aushalten können. Hannah hatte sie so gut abgelenkt. Aber sie gab ihm nicht die Schuld. Es war allein ihre Schuld. Schließlich war sie krank und nicht er.
Due Hufflepuff zitterte am ganzen körper. Nicht weil ihr kalt war, sondern durch die Anstrengung. Die Kälte spürte sie gar nicht mehr. Um sich zu beruhigen, schloss sie die Augen. Sie war vollkommen erledigt.

cf: Der Hufflepufftisch


Picture rannte nach draußen und wurde von eisiger und peitschendem Regen begrüßt.
Der Ravenclaw hielt sich die Hand vor das Gesicht, um wenigstens ein kleines bisschen etwas sehen zu können und konnte Valencia schemenhaft durch die Regenschwaden laufen sehen, wie sie sich unter die Bäume rettete.
Von weitem beobachtet der Dunkelhaarige, wie sich Valencia erbrach und dann an einem Stamm endlang auf den Boden sank.
Langsam und mit wehendem Umhang schritt er durch den Regen auf sie zu und wirkte dabei wie ein Racheengel.
Der beißende Wind und der Regen prasselten auf ihn ein und schon nach wenigen Sekunden war Picture durchweicht bis auf die Knochen.
Das Gehen war mühsam doch schon bald hatte er es zu Valencia geschafft. Wortlos zog er Mantel und Pullover aus, trocknete beides mit einem gemurmelten Zauberspruch und zog der Braunhaarigen ohne irgendwelche Proteste zuzulassen erst den Pullover über und legte dann den Umhang über ihre Schultern.
Dann ließ er sich neben ihr nieder und schwieg.
Erst nach einiger Zeit des Schweigens, setzte Picture zu Worten an.
"Es tut mir Leid.", sagte er leise und starrte auf seine Schuhe. Er war Schuld, dass es Valencia nun so schlecht ging. Hätte er nichts gesagt, wäre nichts gewesen, das wusste der Ravenclaw. Und er machte sich Vorwürfe.
Es war seltsam, auf einmal Gefühle für andere außer sich selbst zu haben und sich Sorgen um Leute zu machen, die einem auf einmal etwas bedeuteten.
"Ist es...schlimm?"

Valencia zitterte. Aber dieses Mal ward ie Kälte daran Schuld. Doch jetzt nach oben zu laufen, das schaffte sie nicht mehr. Dazu war sie einfach zu eschöpft und müde. Dann plötzlich vernahm sie eine Bewegung neben sich und kurze Zeit später wurde sie von einem warmen Pullover gewärmt. Wie von selbst lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. "tut mir Leid, dass du das mit ansehen musstest." murmelte sie und schloss ihre Augen. Zog ihre Beine an ihren Körper und kuschelte sich an Picture. #Sie brauchte jetzt einfach jemanden, der bei ihr war. "Entschuldige dich nicht. Es war nicht deine Schuld. Irgendwann hättte es ja wieder passieren müssen." Leise seufzte sie, öffnete noch immer nicht ihre Augen. War es schlimm? "Ich weiß es nicht. Ich dachte, ich könnte es schaffen. Aber ich habe es nicht, obwohl wir soviel geübt haben. Deine Mühen waren umsonst." murmelte sie leise und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. "Es tut mir so Leid. Ich habe versagt. Mal wieder." Ihre Stimme brach ab und sie lehnte sich wieder weg von Picture. Ihre zarten Arme schlang sie um ihre Beine. Ihren Kopf lehnte sie gegen ihre Knie. Ein paar Strähnen fielen zur Seite und bildetetn eine Art Vorhang.

Etwas überrascht war Picture schon, als Valencia sich an ihn lehnte. Diese Berührung ließ wie kleine Stromschläge die Stelle prickeln.
Schweigend ließ er Valencia aussprechen, wusste genau, dass sie den Tränen nahe war, ohne, dass er sie nur ansehen musste.
Dann schlang die Brünette ihre Arme um die Knie und isolierte sich so ganz.
Erst dann kam wieder Regung in den Ravenclaw.
Vorsichtig strich er Valencias langes Haar hinter ihr Ohr und legte dann einen Arm um sie.
"Mach dir keine Vorwürfe...", sagte er leise und mit rauer Stimme, fuhr ihr sanft über den Rücken. Er wusste nicht, warum er das tat, aber ihm war auf seltsame Art und Weise klar, dass es sie beruhigen würde.
"Man muss in kleinen Schritten anfangen und für die kurze Zeit hast du schon einiges geschafft, nicht?"
Picture rückte ein wenig näher an die Hufflepuff heran, als wolle er sie wärmen.
"Man kann das nicht von heute auf morgen lernen, man braucht Zeit und Geduld und muss es immer wieder probieren.", redete er weiterhin beruhigend auf Valencia ein, strich ihr durchs Haar und spürte das Brennen auf seiner Haut gar nicht mehr, so abgelenkt war er.

Valencia zuckte zusammen, als Picture behutsam ihr Haar zur Seite schob. Eigentlich mochte sie es, wenn er das tat - auch wenn sie es ungerne zugab. Aber momentan wollte sie einfach nicht angefasst werden. Sie wandte ihr Gesicht ab und schaute zur Seite. Isolierte sich von Picture ab. Ihr ging es wirklich nicht gut.
Sie versteifte sich, als er über ihren Rücken strich. "Ich habe aber keine Geduld mehr, Picture. Ich bin nun mal krank. Und das alles habe ich meinen besch*** Eltern zu verdanken." Ihre Stimme war mit mal ungewohnt lauter geworden. Ihr Kopf hatte sich ihm zugedreht und in ihren dunkelbraunen Rehaugen spiegelte sich blanke Wut. Wut gegen sich selbst und gegen ihre Familie. "Ich war nie etwas Besonderes in meiner Familie gewesen. Ich hatte kein besonderes Talent. Ich kann weder zeichnen noch singen noch etwas anderen. Ich hatte nu meine Stimme. Vorlesen konnte ich gut. Das war es dann auch schon. Und meine Eltern haben mich von einem Vorlesewettbewerb zu einem anderen geschleppt. Ich habe immer gewonnen. Aber irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich hatte die Gesellschaft und die Nähe der Menschen gehasst. Habe es meinen Eltern gesagt. Aber diese übten nur noch mehr Druck auf mich aus und ich fügte mich. Schließlich wollte ich sie doch irgendwie stolz machen. Und dann wurde ich krank. Seelisch krank, weil ich dem Druck nicht mehr gewachsen war. Und du siehst ja." Die Hufflepuff deutete auf sich. "Ich bin ein seelischen Wrack ohne Hoffnung. Ich verstehe noch immer nicht, warum du dich mit jemanden wie mich abgibst. Du könntest es weitaus besser haben." murmelte sie und wandte ihr Gesicht wieder ab. "Außerdem bin ich gerne alleine. Ich brauche keine Freunde."

Pictures dunkle Augen weiteten sich etwas, als sie ihm so ihre Lebensgeschichte erzählte, wutendbrannt sich seinem Griff entzog.
Warum er sich mit ihr abgab? Sie gab ihm Halt! Mehr als das. Und sie? Sie sagte, sie brauchte keine Freunde.
Der Ravenclaw spürte, wie etwas Feuchtes seine Wange hinab rann. Verstört tastete er mit den Fingerkuppen danach und war gerade noch schnell genug die Träne dabei zu beobachten, wie sie von seiner Fingerspitze tropfte.
Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte mal geweint hatte, doch es war schon sehr lange her und jetzt ließ er sich von so einer Kleinigkeit aus der Fassung bringen?
Das konnte doch nicht wahr sein!
Er war wahrhaftig weich geworden.
Fassungslos starrte er Valencia an, wie sie sich wieder von ihm abwandte und spürte dann die Wut in ihm hochkochen. Wut und Verzweiflung.
Das Brennen hatte er schon absolut ausgeblendet.
"Du brauchst also keine Freunde, ja!",platzte es aus ihm heraus. "Aber hast du vielleicht schon mal daran gedacht, dass ich dich brauche?! Dass ich Halt an dir finde, du mir hilfst, mit mir zurecht zu kommen?!"
Der Ravenclaw sprang auf und wischte sich wutendbrannt die einzelne Träne von der Wange.
"Du sagst immer, dir geht es so schlecht, du kannst nicht mit den Leuten umgehen und du bist ja so arm dran, weil man dir nicht helfen kann, aber du bist damit nicht geboren, Valencia! Du hast eine Chance, dass es jemals wieder geheilt werden kann und du kannst dir dein Schicksal aussuchen, es ist dir nicht in die Wiege gelegt worden! Nur, weil du zu schwach bist, die Chancen zu ergreifen!"
Aus Pictures Augen sprühte der Zorn sein Atem ging schneller.
"Du hast keine Ahnung, wie es ist in der eigenen Hölle gefangen zu sein, Valencia, weil sich bei dir alles nur im Kopf abspielt! Von wahren Qualen hast du keine Ahnung! Ich habe mir gedacht, ich könne dir helfen und mich so selbst bessern, nur, wie ich sehe, dass es dir besser geht, aber du willst gar nicht, dass es dir besser geht. Du willst viel lieber in deinem Elend versinken und von allen bemitleidet werden, darum geht es doch oder? Und dann bist du so selbstlos und verzichtest auf deine Freunde, doch eigentlich ist es nur Trotz. Auf so einen Halt kann ich getrost verzichten!"
Picture wirbelte zornig herum und eilte in den Regen hinaus, ehe das Brennen seiner Kette ihm den letzten Rest gab und er etwa fünfzehn Meter weiter zu Boden fiel, von dem strömenden Regen verborgen und keuchend, zuckend nach seinen Medikamenten griff, doch sie waren verschwunden, ehe er sich dann von einem Anfall ergriffen auf dem Boden wandte und zuckte.

Valencia hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Wutausbruch von Pictures Seite. Aber er hatte ja so recht. Er hatte wirklich recht. Mit großen Augen schaute sie ihn an. Weinte er? Aber doch nicht wegen ihr, oder etwa doch? "Picture, ich ..." stammelte sie, brach dann aber ab. Was sollte sie sagen? Dass es ihr Leid tat? Sie hatte nie gedacht, dass sie so auf andere wirkte. "Das wusste ich nicht." sagte sie leise und kleinlaut. Picture brauchte sie? Sie hatte immer geglaubt, sie brauchte ihn und er würde nur Mitleid mit ihr haben. Das hatte sie doch alles nicht gewusst. Sie spürte, wie ihr schlecht wurde. Wie sie traurig und verzweifelt wurde.
Und ja, sie war schwach. Sehr schwach sogar. Schon längst hörte sie nicht mehr seine Worte. Sie nahm sie gar nicht mehr war. Und die Tränen, die über ihre Wange liefen, spürte sie schon längst nicht mehr.
Erst lange Zeit später als sie aufschaute, merkte sie, dass Picture nichtm ehr da war. Langsam kam sie aus ihrer Trance. Sie wurde wach, ihre Augen klar. Nicht mehr leer. "Picture?" fragte sie leise und schaute sich um. Etwa 15 Meter von ihr entfernt, lag er. Sein Körper zuckte unnatürlich. Ein Anfall. Automatisch erhob sie sich und lief zu ihm. Ihre Hände griffen in seine Hosentasche. Keine Pillen. Ängstlich weiteten sich ihre Augen. Was sollte sie machen? Sie hatte keine Ahnung. Der Regen hatte längst ihre Kleidung wieder durchnässt. "Es tut mir so Leid, Picture." flüsterte sie leise und nahm seine Hand in ihre. Sie drückte sie ganz leicht. "Ich bin bei dir. Bitte bleib bei mir." Tränen liefen über ihre Wange und tropften auf den Boden. "Es tut mir so Leid." Leicht hob sie seinen Oberkörper an und nahm ihn in den Arm. Bettete seinen Kopf gegen ihre Schulter. "Ich bin bei dir." flüsterte sie leise an seinem Ohr. "Und ein Idiot bin ich auch. Ich bin so dumm." murmelte sie leise. "Ich hab bestimmt alles kaputt gemacht, nicht wahr?" Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen.

Picture konnte Valencias Worte nicht hören. Seine Sinne waren abgestellt, unaufhörlich zuckten seine Glieder und langsam glitt er in eine Art Trance über.
Verschwommen spürte er, wie Valencia ihn hochzog und ihn in ihren Arm nahm.
Die Zuckungen wurde stärker, ein Brennen breitete sich in seinem Körper aus. Es fühlte sich an, als würde er von innen verbrennen.
Dieses Brennen holte Picture aus seiner Trance heraus. Er biss die Zähne fest aufeinander, ein qualvolles Ächzen ausstoßend.
Er krümmte sich zusammen, presste die Lider aufeinander und blieb so einige Minuten an Valencia gelehnt, sich windend, stöhnend vor Schmerzen, ehe die inneren Flammen auflodernden und der Schmerz abflaute.
Picture öffnete die Augen, konnte den Regen prasseln hören, das innere Brennen noch nachbrennen spüren.
Langsam und schweratmend löste er sich von der Hufflepuff, sah sie mit noch etwas glasigem Blick an und rutschte ein wenig weg von ihr.
"Verzeih mir...", sagte er noch einigem Schweigen ganz ganz leise und sah der Braunhaarigen in die Augen, sein Herz hämmerte gegen seine Rippen.
Bei jedem Atemzug konnte er ein Stechen in den Rippen spüren.

Valencia wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Gerne hätte sie ihn ins Krankenzimmer gebracht. Aber in seinem jetzigen Zustand war das einfach unmöglich. Picture wand sich in ihren Armen, stöhnte und ächzte vor Schmerz. Ratlos schaute sie zu ihm hinunter undd rückte ihn noch mehr an sich. Jetzt hieß es abwarten.
Es kam ihr wie eine Ewigkeit gleich bis Pictures Zuckungen nachließen. Der Ravenclaw schaute si e mit glasigen, leeren Augen an. Wirkte noch fast wie in Trance, bis sie klarer wurden. 'Verzeih mir ...' sagte er ganz leise und Valencia musste sich anstrengen, um ihn zu hören. Er löste sich von ihr. Beide waren mittlerweile wieder tropfnass vom Regen. Es war noch immer kühl draußen. Sicherlich würde beide sich erkälten. Aber das machte der Hufflepuff nichts aus. "Entschuldige dich nicht, Picture." sagte sie leise und schaute ihn an. "Ich muss mich entschuldigen. Für meine Dummheit." Sie wollte noch etwas sagen. Aber sie wusste nicht recht, ob sie es wirklich tun sollte. Schlussendlich entschied sie sich dafür. "Ich dachte ... Ich dachte, du stirbst." hauchte sie leise und senkte ihren Kopf und somit auch ihren Blick. "Du hattest deine Tabletten nicht dabei. Ich dachte ... ich ..." Ihre Stimme bracht ab und sie begann heftig an zu schluchzen.

Überraschung machte sich in Picture breit. Valencia weinte... wegen ihm? Wegen ihm weinte niemandem, es war jedem egal, ob er lebte oder starb.
Doch es schien, dass er Valencia etwas bedeutete. Und das vermittelte Picture ein Gefühl, das er nicht kannte, doch es fühlte sich gut an.
Zögernd hob der Ravenclaw die Hand und strich Valencia eine ihrer nassen Haarsträhnen hinter das Ohr, fuhr ihr mit den Fingerrücken über die Wange.
"Shh...", kam es wie von selbst und er zog die Hufflepuff sanft in seine Arme. Ja, er war tatsächlich weich geworden, doch das würde niemand erfahren. Nur Valencia.
"Alles ist gut..."
Auf eine zynische Art und Weise war es lustig, dass Valencia dachte, er würde sterben. Das war etwas so Alltägliches für ihn gewesen, war es und würde es immer sein und sie machte sich Sorgen, er könne sterben.
Sanft fuhr der Dunkelhaarige durch Valencias nasses Haar, spürte die Wärme ihres Körpers als Kontrast gegen den eisigen Regen und peitschenden Wind.
"Mach dir keine Sorgen um mich...das bin ich nicht wert...", flüsterte er, so leise, dass es kaum zu hören war und strich der Hufflepuff vorsichtig über den Rücken.
"Wirklich nicht..."

Valencia versuchte das Schluchzen zu unterdrücken. Aber es kam einfach hoch und sie konnte nicht aufhören. Ihre salzigen Tränen vermischten sich mit den Regentropfen. Man sah gar nicht, dass sie weinte. Nur anhand ihres Schluchzen erkannte man das. Die Hufflepuff zuckte zusammen, als Picture ihr eine nasse Haarsträhne hinter das Ohr schob und mit dem Handrücken über ihre Wande strich. Noch immer wagte sie es nicht, aufzusehen. Sie wirkte so jämmerlich. Beinahe verloren. Sie ließ sich einfach in seine Arme ziehen, hang da wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe.
"Das ist nicht wahr, Picture." widersprach sie ihm energisch und schaute zu ihm auf. "Du bist es allemal wert, dass man sich um dich sorgt. Du bist mir wichtig, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst. Nicht nur du hängst an mir, ich hänge auch an dich. Du bist sozusagen mein Fels in der Brandung." Beim letzten Satz hatte sie ein zartes Lächeln zustande gebracht. "Ich verstehe einfach nicht, warum du meinst, du wärst unwichtig. Du bist wichtig. Für mich. Und wenn du jetzt plötzlich weg wärst ... Sterben würdest. Ich wüsste nicht, was ich dann machen würde." Woher sie den plötzlichen Mut nahm, das zu sagen, wusste sie nicht. Es ware einfach das, was sie dachte. Was sie fühlte . Und dieses Mal war sie diejenige, die ihm über die Wange strich. Ganz vorsichtig, als sei er zerbrechlich. Es fühlte sich komisch und neu zugleich an, jemanden zu berühren. Aber auch wunderbar.

Entgeistert starrte der Ravenclaw Valencia an, die ihm sagte, dass er ihr etwas bedeutete. Dass er etwas besonderes für sie war.
Und wieder rannen ihm die Tränen hinab, er wusste nicht, woher sie kamen, aber auf einmal waren sie da und vermischten sich mit dem Regen.
Er hatte noch nie jemandem etwas bedeutet, außer seiner Großmutter. Und nun war da Valencia, an die er sich klammern konnte, die ihm nun sagte, dass er auch ihr Halt gab.
Sanft strich sie ihm über die Wange und wie von Sinnen fasste er noch ihrer Hand.
"Ich...", fing er an, rang nach Worten und schwieg dann doch.
Der Regen prasselte erbarmungslos auf sie nieder, ihre Kleider saugten sich mit Wasser voll.
Dann schloss er die Augen und ein Hauch von einem Lächeln stahl sich in sein Gesicht, ehe er Valencia mit einem Ruck zu sich zog und fest in die Arme schloss.
Er vergrub das Gesicht in den nassen Haaren der Hufflepuff und schloss die Augen. Er wollte Valencia nie wieder loslassen, wollte sie für immer halten.
"Ich bleibe bei dir...", sagte er leise und hielt die Dunkelhaarige noch fester, als hätte er Angst, sie könnte verschwinden, wenn er sie losließ.

Weinte Picture? Oder waren das die Regentropfen, die seine Wange benetzten? Sie wusste es nicht. Trotzdem strich sie abermals über seine Wange um die vermeindlichen Tränen wegzuwischen. Erfolglos. Die Hufflepuff senkte ihre Hand. Doch wie von Sinnen fasste er nach ihrer Hand und Valencia ließ es wieder geschehen. Leicht strich sie mit ihrem Daumen über seinen Handrücken. 'Ich...' sagte er und sie schaute unwillkürlich auf. Schaute ihn mit ihren großen Rehaugen an und wartete darauf, dass er weiterredete.
Dann plötzlich zog er die Hufflepuff vollends in seine Arme und sie vergrub ihr Gesicht an seiner Halsbeuge. Ihr warmer Atem strich über seine kühle Haut. Wärmte sie.
Das vergangene Erlebnis hatte sie nun vollkommen miteinander verbunden. So glaubte sie das zumindest. Ihre Freundschaft war stärker geworden. Dessen war sie sich sicher. "Danke, Picture. Für alles." hauchte sie leise und lächelte. Das erste Mal seid langem lächelte sie wieder. Die Szene erinnerte sie an damals. Als er sie noch bis zum Hufflepuffgemeinschaftsraum gebracht hatte. Das war an Halloween gewesen. Und genau wie damals gab sie ihm jetzt einen seichten Kuss auf die Wange. "Vielen, vielen Dank." flüsterte sie abermals und vergrub wieder ihr Gesicht an seiner Halsbeuge.

Die sanfte Berührung ihrer Lippen, die sie an seine Wange schmiegte und ihm einen liebevollen Kuss gab, jagte Picture einen Schauer über den Rücken. Liebevolle Berührungen waren ungewohnt für ihn. Er war nicht der Typ, mit dem man liebevoll umging. Er war der, der zu Hause geschlagen und in der Schule verachtet war.
Nicht derjenige, den man mochte, dem man Küsse auf die Wange gab.
Unwillkürlich zuckte er zurück.
"Entschuldige...das ist...ungewohnt...", gab der Ravenclaw zu und zog schuldbewusst den Kopf ein, löste die Umarmung, blickte auf den Boden.
Mit einem Male fiel ihm der Regen wieder auf, er hatte ihn vollkommen ausgeblendet, und Valencias Zierlichkeit wegen, stand er auf und zog sie wortlos mit seiner üblichen Schale an Kühle am Handgelenk nach oben. Nicht grob, aber bestimmt.
"Komm jetzt, wir sollten reingehen. Sonst erkältest du dich noch.", sagte er leise, aber wieder mit der leichten Abweisung in der Stimme, doch sein Blick war warm und besorgt.
Sein eigener Anfall war vergessen, seine eigene Gesundheit unwichtig.


tbc: Die Eingangshalle

Valencia hatte nicht gewusst, dass ihm soetwas ausmachte. Schuldbewusst und ein wenig peinlich berührt, schaute sie in die Dunkelheit, die die momentanen Wetterumstände mit sich brachtem- Der Wald warv ollkommen dunkel und strahlte etwas Geheimnisvolles und Verlockenes aus. Aber irgendwie machte es ihr auch Angst. Schließlich wusste sie nicht, was sich hinter den unheimlichen Bäumen verbarg.
"Nein, entschuldige dich nicht. Wenn, dann sollte es mir Leid tun." hauchte sie mit ihrer hellen, melodischen Stimme und ließ sich einfach hochziehen. Auch wenn sein Blick warm udn sanft war, war sein Tonfall es gar nicht. Eher distaniziert und abweisend. Das setzte einen Stcih in ihrem Herzen.
Valencias Beine fühlten sich kalt und taub an. Ungewohnt. Als wären sie nicht ihre eigenen. Auch hatte sie allgemein das Gefühl, als würde jemand ganz anderes sie steuern. Müdigkeit überfiel sie und sie rieb sich die müden Augen. Aber er hatte recht. Sie würden sich noch erkälten, würden sie noch länger hier draußen bleiben. "Okay, dann lass uns reingehen." meinte sie leise und beide gingen zusammen hoch zum Schloss.

tbc: eingangshalle

*cf: Der Verbotene Wald

Zusammen mit Miley kam Luc aus dem Wald endlich heraus. Miley war das letzte Stück mit Luc an der Hand gelaufen und ob er wollte oder nicht: Er lief auch. Auch wenn man ihn das nicht ansah, Luc war nicht gerade die Sportskanone...
Jetzt, wo sie aus dem Wald endlich rausgefunden haben, merkte Luc, dass es nieselte. Und dunkel wurde es durch die grauen Wolken am Himmel. Sofort sah Luc hinauf.
"Mist... jetzt holst du dir auch noch eine Erkältung...", sagte Luc etwas lauter, denn der Wind schnitt seine Worte ab. Leicht seufzend zog er sich die Jacke aus und legte sie um Mileys Schultern. Sie war ihm halt tausende Mal wichtiger als er sich selbst.
"Vielleicht sollten wir reingehen?", schlug Luc vor und schrie schon fast. Eine eiskalte Brise umwehte die Beiden und er war sich nicht sicher, ob Miley ihn gehört hatte.

cf: Tribüne

Albus hatte sich noch mit Igor und Olymp unterhalten wollen, doch im Grunde waren sie alle drei viel zu sehr vom Geschehen abgelenkt, als dass sie sich konzentrieren konnten. Nach einem kurzen, aber heftigen Gespräch mit Bartie Crouch hatte Albus dann beschlossen, dass er ein wenig Zeit für sich brauche und war hinaus auf die Ländereien geschlendert. Dabei war sein Blick jedoch wie durch Zufall auf zwei Gestalten gefallen, die aus dem dunklen Wald gerannt kamen und mit besorgtem Blick war er hinüber gegangen. "Miss Swan, Mister Stark, was haben sie dort drin gemacht?", erkundigte er sich streng, während sein Blick voller Sorge über die Schüler glitt.

cf: Der verbotene Wald

Als Miley mit Luc den Waldrand erreichte, seufzte sie erleichtert auf. "Endlich! Das war vielleicht aufregend", sagte sie lachend und sah Luc an. "Ja, vielleicht hast du Recht.", stimmte sie ihm zu und zitterte, da ein Wind über ihre Schultern wehte. Als Luc sich die Jacke auszog und über ihre Schulter legte, sah sie ihn irritiert an. "Aber.. dann frierst du doch.", stotterte sie und schüttelte den Kopf. "Mir gehts gut, aber wir sollten wirklich reingehen.", stimmte sie ihm zu. In dem Moment kam Professor Dumbledore auf die Beiden zu und Miley biss sich auf die Unterlippe. "Professor, wir waren nur ein paar Meter da drinnen, weil ich Luc unbedingt die Thestrale zeigen wollte.", versuchte sie sich heraus zu reden. "Es war meine Schuld!", fügte sie noch hinzu und sah Luc entschuldigend an. "Tut mir Leid, dass du jetzt wegen mir Ärger bekommst.", flüsterte sie direkv in sein Ohr, da er sie durch den lauten Wind sonst nicht verstehen konnte.

Als Miley protestierte, dass er doch frieren würde, schüttelte er den Kopf.
"Nein, ich spüre keine Kälte mehr", sagte er wahrheitsgemäß. Das Zimmer im Keller, was er besaß, härtete ihn unglaublich ab. Das, was hier auf den Ländereien auf ihn einpreschte war gar nichts dagegen.
Er wollte gerade sagen, dass es vielleicht besser wäre, wenn sie jetzt hochgehen würden, als Professor Dumbledore den Weg zu ihnen fand.
Luc musste erst schwer schlucken, bevor er antworten konnte. Miley kam ihn aber zuvor. Sie nahm alle Schuld auf sich!
"Nein, Professor... Ich bin Schuld...", protesierte Luc schnell, doch hatte keine Ausrede parat. Er vermied es den Blick von Dumbledore zu erwiedern und starrte seine Schuhe an. Links blau, rechts schwarz. Mal wieder zwei verschiedene Farben...