Jungenschlafsaal Ravenclaw

Sobald er die Augen aufgeschlagen hatte, war Alex hellwach. Sein Kissen war zu hart, sein Kopf zu leer und die Müdigkeit war nie wirklich vorhanden gewesen. Er schlief nie besonders tief, was ihn aber nicht störte, so kam er schneller in das alltägliche Leben zurück. Er stand auf, schwang die Beine über den Rand seines Bettes und zog den Vorhang auf. Die ersten Stunden fielen aus. Wie schade. War sonst schon jemand wach?
Er sah sich um. Niemand, wie es schien. Umso besser. Er wollte nicht reden. Keine Lust darauf. Hoffentlich würde es so still bleiben.

Die Sonne schien in den Schlafsaal, aber Luc hatte keine Lust hinauszugehen. Er mochte das bunte Treiben der Schülerscharen nicht. Durch den ganzen Lärm, den sie veranstalten, bekam er jedes Mal Kopfschmerzen. Gedankenverloren saß er auf seinem Bett und starrte aus dem Fenster.
Auf einem Berg entdeckte er das Stadion, wo die erste Aufgabe stattfindet. Es war zwar ein besonderes Ereignis dieses Trimagische Tunier, aber dadurch waren die Gänge noch überfüllter, als sie es sonst schon sind. Das störte Luc einwenig.
Er hatte die Arme vor der Brsut verschränkt und die Beine gekreutz. Ein Zeichen dafür, dass er wieder geistig nicht anwesend war. Sein Blick war leer und glasig. Nicht einmal die Stimmen aus dem Gemeinschaftsraum lenkten ihn ab.

Alex erwachte später, als er eigentlich vorgehabt hatte. Wieder ein Schulfreiertag. Dafür hatten sie gestern unmengen an Hausaufgaben aufbekommen- nicht, dass es ihn zu sehr stören würde. Er rutschte von der Matratze und zog sich langsam und gemächlich an- es war doch nicht so wichtig, zur ersten Aufgabe pünktlich zu erscheinen- und schob die Füße in Schuhe, die er mit Schnürsenkeln knotete, die eigentlich Picture gehörten. Aber egal, ihm würde bestimmt nicht auffallen, dass ihm etwas fehlte. Der andere anwesende war Stark, und mit einen Blick auf ihn beschloss Alexander einfach zu glauben, dass er nicht wirklich anwesend war.

Luc bemerkte eine Bewegung neben sich. Er sah hinüber zu Alex. Seine Arme verkrampften sich und umschlossen ihn wie ein Schutzschild. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen.
"Hey.", sagte er leise, denn er wusste nicht, ob er Luc mag oder nicht. Nervös kratzte er sich an der Nase.

Alexander blicktte auf, zu Lucifer- benannt nach einem Engel, der gefallen war und wohl zu den am meisten gehassten im Himmel gehörte, aber das war eine anderen geschichte- und sah diesen unbewegt an. Was an sich nichts neues war. Denn der Ravenclaw war nicht nur still und verschlossenen, sondern auch nicht gerade leicht zum lächeln zu brignen. "Morgen. Wieder im Diesseits angekommen?"

Langsam entspannte sich Luc wieder, doch seine Hände zitterten immernoch. "Jaah, so könnte man es sagen... Ich bin nie wirklich da, wenn ich nachdenke..." Warum, zum Teule, habe ich das jetzt gesagt? Er wird mich für einen Spinner halten! Sein Blick schwenkte hin und her und doch sah er Alex nie direkt an. Um seine Hände zu beruhigen fuhr er sich damit durch die Haare. So fiel es nicht so schnell auf, dass sie unruhig waren. Warum musste er denn auch so verdammt schüchtern sein??
"Und du... hast ja echt lange geschlafen..." Luc sah für eine Zentelsekunde zu ihm, doch dann ganz schnell wieder zum Fenster.

Alex zog eine Augenbraue hoch und musterte den anderen, schüttelte dann langsam den Kopf. "Du meinst jetzt geistig oder? Dass trifft auf die meisten zu", meinte er und für einen kurzen Augenblick sah er auf dei Hände des anderen, runzelte verwirrt die Stirn, vergas eds dann aber und fuhr sich mit der Hand durch das braune Haar. "Dafür hast du die Zeit selbst im Wachzustand hier verbracht", stellte er fest.

"Da magst du recht haben... Bei mir wird ja sowieso immer alles auf die goldene Waage gelegt..." Luch zuckte it den Schultern und zupfte an seiner Bettdecke. Er versuchte ruhig und gelassen zu wirken, doch alles, was er tat hatte die Gegenteilige Wirkung.
"... da kann ich machen, was ich will..." Er will jetzt nicht deine Lebensgeschichte hören...
Luc versuchte sein Herz zu beruhigen. Es ist sinnlos, Lucifer... Niemals wird dich jemand lieben... vor allem nicht jemand wie er....
"Gehst du eigentlich zur Arena nacher?", fragte er neugierig.

(machen wir das Alex sich nicht für Tratsch interessiert? Und das so nicht mitbekommen hat mit dem homo?)

Alex warf Luc einen langen Blick zu und ging dann hinüber zu seinem Koffer, doch als er sich darüber beugte fiel ihm ein, dass seine Jacke ja gar nicht dort war. Er sah sich im Schlafsaal um. Sie hang hinten, an einem Haken neben der Fensterbank. Er ging hinüber und zog sie über- er stand nicht auf Pullis und die Jacke sah über einem T-Shirt einfach besser aus. "Wieso legt man bei dir alles in die Goldwaage?", meinte er, während er nach einem Kamm griff. "Und ich denke ja...was soll ich anderes tun?"

(Okay, machen wir das so ^^)

Luc sah Alex hinterher... er sah ihn wirklich richtig hinterher... Sein Atem stockte immer wieder und sein Herz wollte nicht aufhören zu rasen.
"Naja... weil ich... anders bin..." Wie sollte er das denn bitte sagen? Wie soll er sagen, dass er das ist? Wie soll er sagen, was er fühlt?
"Naja, man kann ja auch woanders hingehen... wenn man keine Lust hat..." Luc strich über seine Arme und blickte wieder zu Boden.

Abrupt richtete sich Alex auf und verschränkte die Arme vor der Brust, als er Luc schief ansah, wobei er die weißen Schlieren auf dem Ärmel seiner Jacke ignorierte. Es war nichts neues, dass seine Klamotten nicht die beste Qualität hatten, nciht jeder konnte aus einem perfekten Haushalt kommen. "Jetzt komm mir nicht mit dem 'Jeder ist einzigartig'-Quatsch", meinte er mit einem mehr als nur gelangweilten Blick, man konnte es schon als leicht wütend bezeichnen. "Ich hasse solche Dinge."

Luc sah Alex gar nicht erst an, als er ihn anmachte. Das kannte er schon in- und auswenig...
"Das meine ich auch nicht so, wie du es aufgefasst hast. Ich meine damit, dass halt viel Scheiße über mich erzählt wird und ich deshalb... nunja... ziemlich beschissen dastehe..." Er wusste nicht, woher er den Mut nahm soviel zu reden. Das war neu für ihn, aber für Andere würde das wahrscheinlich nicht auffallen... niemand kannte Luc wirklich. Die Ausnahmen bildeten Luna und Mitch.
Dabei würde ich das gerne haben, dass er mich auch so kennen würde.
Unsicher zupfte Luc an seiner Jacke rum, die er sich vorhin schon angezogen hatte. Dann blickte er auf seine abgekauten Fingernägel. Oh mein Gott, sehe ich wieder erbärmlich aus...

"Gerüchte?", Alex lehnte sich gegen den Pfosten seines Bettes und blieb wohl unbewegter, als es für einen normalen Menschen üblich war. Er blinzelte nicht einmal. Jedenfalls nicht in dem Moment. "Basieren die nicht auf Tatsachen? Jedenfalls meistens", er zuckte mit den Schultern. "Aber ich gebe da nicht so viel drauf. Also lege ich auch nichts auf die goldene Waage, um deine Wortwahl von vorhin zu benutzen. Aber du hast mich neugierig gemacht...?", er blickte den Ravenclaw an und fragte sich, was bitte so schlimm sein konnte.

Lucs Herz flatterte unentwegt. Sprach er wirklich gerade mit mir?
Mit einem kurzen Blick auf Alex, räusperte er sich und starrte wieder auf den Boden. "Naja, sagen wir es so... Die meisten Jungs sind nicht gerne in meiner Nähe, wegen halt den Gerüchten... oder eben Tatsachen." Luc zuckte mit den Schultern. Er konnte doch nicht erzählen, was mit ihm los war! Dann würde Alex doch sofort das Weite suchen und er würde ihn nie wieder von so nahe sehen!
"Sie mögen meine Anwesenheit einfach nicht!", schloss er kleinlaut. War das zu auffällig gewesen?

Alex schmunzelte- ein kleines, für Alex typisch leicht fiese Schmunzeln- und strich seine ansonsten sowieso schon mitgenommene Jacke glatt. "Also du stinkst nicht, falls du das meinst", meinte er in einem fast sanften Tonfall, doch eigentlich nahm er den anderen nur hoch. Aus Lucifer konnte man einfach nicht schlau werden. Jedenfalls dachte er das.

Luc kratzte sich kurz an der Nase und blickte zum Fenster.
"Ich hoffe das doch mal...", antwortete er daraufhin, dass er nicht stank. Genau in diesem Moment wollte er mehr Mut haben... etwas mehr so sein wie Mitch und etwas weniger so sein wie er selbst... dann könnte er vielleicht beichten! Doch das war er eben nicht: Luc zitterte leicht am ganzen Körper, denn er hatte große Angst vor der Reaktion.
Sein Herz pochte unaufhörlich. Es schlug in einem schnellen, unregelmäßigen Ton. Blut schoss Luc in die Wangen, als er kurz zu Alex aufsah.
Komm schon, du musst irgendwas sagen! Sonst geht er gleich!, ging es ihm im Kopf hin und her.
"Ich... ehm..." Er biss sich auf die Unterlippe und senkte den Blick. Er sah jetzt seine Schuhe an. "... bin halt etwas, was sie abstoßend finden."

Leicht genervt verzog Alexander das Gesicht und griff nach seiner Tasche. Er würde noch Frühstücken müssen, bevor er hinunter ging zu dem Weg, der zu der Arena führte. Vorhin war Michael Corner nochmal reingerannt und hatte ganz laut darüber diskutiert, wie lange man brauchen würde, um zu dem Ort zu kommen, wo die Aufgabe sein würde. Also wusste er ungefähr, wo das lag. "Es gibt vieles, was man abstoßend findet. Zicken, Schlampen, Streber, nasse Hunde, Terroristen...", fing er an aufzuzählen und tippte dabei jedes Mal auf einen neuen Finger.

Luc sah Alex hinterher, wie er im Zimmer umherging. Schweigend hörte er seiner Aufzählung zu. Sein Herz klopfte unaufhörlich. Er wartete ab, bevor er den Satz sagte, der ihn viel Mut kostete: "Gehören zu dieser Reihe auch Schwule?" Luc sah Alex direkt an und wartete auf seine Reaktion. Sein Gesicht war gerade regungslos, aber in ihm tobte es. Das hätte ich nicht sagen sollen!

Leichter Unglauben stand in Alex' Blick, als Lucifer seine Frage stellte, dann runzelte er die Stirn. "Du bist ein-?", er brachte das Wort nicht einmal wirklcih raus. Nicht, dass er etwas gegen Homosexuelle hätte, aber...der Typ schlief mit ihm in einem Schlafsaal! Und er selbst...fühlte sich gerade nicht wirklich wohl. Er wurde blass. Wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er hatte gerade eben noch behauptet, nicht viel darauf zuge ben, aber das gerade brachte ihn völlig aus der Bahn.

In Alex' Gesicht zeichneten sich einige Regungen ab. Luc war sich sicher, dass bestimmt auch Ekel dabei war. Er seufzte leise und senkte wieder den Blick. Der Mt von eben hatte ihn komplett verlassen und nun saß er da und wünschte, er hätte das nie gesagt!
Doch es ist nunmal passiert und er konnte jetzt nichts mehr dagegen tun!
"Sonst würde ich wohl kaum danach fragen, oder?", nuschelte er vor sich hin. Ihm war das so unangenehm! "Wenn du jetzt sagen würdest, dass du wolltest, dass ich aus dem Schlafsaal gehe, dann würde ich dich verstehen... Ich kenne das schon." Luc sagte dies nicht, um Mitleid zu bekommen, denn das würde er sowieso nicht erhalten, er sagte dies, weil das der Wahrheit entsprach.
Luc überkeutzte wieder die Beine und verschränkte die Arme. Eine abwartende und zugleich unsichere Haltung.

Langsam schüttelte Alex den Kopf. "Wohin solltest du denn gehen? Zu den mädchen? ich hab nichts gegen Homosexuelle...doch bin ich überrascht", und mehr konnte er nicht sagen, ohne zu viel seiner Überraschung preiszugeben. Außerdem kannte er Lucifer doch gar nicht so gut, ebenso wenig wie Caleb Sutherland beispielsweise oder Picture Lewis. Er war einfach ein Einzelgänger.
Er wandte sich um und warf einen schnellen Blick zur TÜr.
"Wir sehen uns dann wohl bei der Aufgabe. Bis später."
Hastig ging er hinüber, hinaus und schloss die Tür hinter sich.

tbc: GH //Ravenclawtisch

Mit jeder Reaktion hat Luc gerechnet, nur nicht mit seiner. Es gab keine Beleidigungen, kein Ekel und keine Drohungen? Das war neu! Er war anscheinend nur erstaunt...
Luc legte den Kopf leicht schief und lächelte kurz, nachdem Alex sagte, wohin er denn gehen könnte... Zu den Mädchen... na klar!
Doch der Rest war gleich: Schnelles Verschwinden! Alex suchte auch ziemlich schnell das Weite. Die Tür fiel ins Schloss und Luc war alleine im Zimmer.
Erst saß er reglos da, bevor er aufstand und hinausging.


*tbc: Die Ländereien/ Der See von Hogwarts